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bthemesZeil2xSpal1.jpg Heinmot Too-Ya-La-Kekt (Donner, der über die Berge rollt) alias Chief Joseph bthemesZeil2xSpal3.jpg
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Die Rolle zwischen Mann und Frau

In den Stämmen war die Rolle der Frau und des Mannes klar verteilt. Jeder hatte seine Aufgabe, seine Stellung. Bei den meisten Stämmen hatte die Squaw eine geachtete Stellung, da vielfach Rang und Würden in Clan und Stamm über die Frauen vererbt wurden. Dieses war in der Hauptsache beim dem Stamm der Irokesen der Fall. Ihre Machtbefugnisse gingen soweit, daß sie sogar an die Wahl des Häuptlings bestimmen konnten und ihn sogar fort jagten, wenn er ihre Erwartungen nicht erfüllte. Bei vielen Stämmen wurde sie aber vom Mann als persönliches Eigentum angesehen, über die man nach Gutdünken verfügen konnte. Dieses war so zu sehen, daß die Aufgaben von Mann und Frau genau festgelegt waren. Der Mann hatte seine Aufgabe, für Nahrung zu sorgen, ein Wigwam zu bauen und seine Erfahrung an seinen Sohn weiterzugeben. Die Frau wurde von Kindheit an zu einer gefügigen Ehefrau erzogen. Oftmals geschah es, daß der Mann seine Frau um Rat fragte, wenn er eine schwierige Entscheidung zu fällen hatte. Er hörte auf ihren Rat und dieses half ihm oftmals die richtige Entscheidung zu treffen. Die Frau war ein begleitendes, stilles Wesen. Sie wußte um ihre Aufgaben und um ihre Stellung und hatte sich auch zu der damaligen Zeit auf ihre Art emanzipiert. Sie war eine liebevolle Mutter, die ihre Kinder sorgsam behütete. Sie brachte ihnen die Sitten und Gebräuche des Stammes bei und klärte sie über die religiösen Praktiken auf. Die Squaw lehrte ihnen alle Details ihrer Sprache. Sie erzog sie zu abgehärteten, zähen und genügsamen Menschen, die in der Lage waren dem täglichen Überlebenskampf Stand zu halten.

Was geschah nun, wenn ein Indianer sich seine Frau auserkoren hatte? Jeder Stamm war natürlich daran interessiert, seinesgleichen unter sich zu bewahren. Wichtig, damit der Charakter, das soziale Verhalten eines Stammes bewahrt wurde. Nicht desto trotz war es aber genauso wichtig, das Einzelne sich mit befreundeten Stämmen trafen und sich dort natürlich auch Liebschaften stattfanden. Es war wichtig, daß auch hier unterschiedliche Charaktere gemischt wurden. Wobei es aber nie so war, das ein kriegerischer Stamm sich mit einem kriegerischen Stamm paarte, sondern die kulturellen Abstufungen waren ähnlich. Es gab keine Zweckehen, sondern ein Indianer heiratete nur eine Squaw, die er liebte. Wie sah dieses nun im Einzelnen aus? Er mache ihr, wie es schon immer gewesen ist, einen Heiratsantrag. Stimmte sie diesem zu, dann wurde über das Brautgeld verhandelt. Er bot dem zukünftigem Schwiegervater Pferde oder mehrere Stücke Vieh an. Natürlich hatte jeder Stamm seine eigene Sprache und man kann sich vorstellen, daß die Verhandlungen über den "Brautpreis" manches Mal nicht einfach war. Es gab so etwas wie eine universelle Zeichensprache. Sie bestand aus Gesten von Armen, Beinen und auch Händen und Gesichtsmimik. Ihre vielseitige und eindrucksvolle Zeichensprache, ermöglichte ihnen selbst die schwierigsten Gesprächen und Verhandlungen und hierbei ging es nicht immer um das Aushandeln des Brautpreises. Der Ehrgeiz aller jungen Frauen war es, zu einem möglichst hohem Preis gekauft zu werden. Es kam auch vor, daß der zukünftige Ehemann nicht den Preis "zahlen" konnte, den seine Schwiegereltern forderten. Deswegen auf seine Braut verzichten wollte er aber auch nicht. Also wurde sie kurzerhand in einer Nacht- und Nebelaktion entführt. Das dieses natürlich nicht so einfach hingenommen wurde, versteht sich von selbst. Die nächste Fehde zwischen zwei Stämmen war vorprogrammiert und wie so mancher Kampf ausgegangen sein wird, mag jeder Leser für sich selbst entscheiden. Die Eheschließung wiederum war eine recht einfache Zeremonie. Während der Vater der Braut auf die Zeremonie vorbereite wurde, wurden zunächst alle gefragt, ob sie mit der Wahl einverstanden sind und nachdem jeder seine Zustimmung geben hatte, konnte die eigentlich Vermählung stattfinden. Dieses war natürlich wiederum von Stamm zu Stamm unterschiedlich, aber das anschließende Tanzen, Essen und das Überreichen der Geschenke fehlte wohl in keinem Stamm. Nicht zu vergessen sei die Hochzeitsnacht, die von dem Brautpaar in einem eigenst dafür hergerichteten Wigwam vollzogen wurde.

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